YouMMe Movie: Antisocial
Soziale Medien
Hintergrundinformationen
Whatsapp, Ιnstagram, Υoutube, Facebook usw. sind soziale Medien, auch soziale Netzwerke genannt, die Kinder und Jugendliche kennen und besonders lieben. Im Allgemeinen bezeichnet der Begriff „Soziale Medien“ alle Netzwerke, über die digitale Kommunikation stattfindet und mit Hilfe von Emoticons eine emotionale Beteiligung jedes Einzelnen entsprechend ausgedrückt werden kann. Kinder und Jugendliche können sich heutzutage eine Welt ohne Internet nicht vorstellen. Die Grenze zwischen realer und virtueller Welt verschwimmt immer mehr, indem reale und virtuell veränderte Erlebnisse über soziale Netzwerke geteilt werden.
Teilen Jugendliche alles miteinander? Die Antwort ist nein. Die Bilder und Lebensstile, die in den sozialen Netzwerken präsentiert werden, spiegeln nicht die reale Lebenswelt Heranwachsender wider. Stattdessen zeigen ihre Beiträge in den sozialen Medien ihr ideales Bild von sich selbst. Bevor sie auf den Button „Teilen” klicken, filtern und optimieren sie ihren Alltag, den sie dann in ihrem Profil teilen. Tatsächlich teilen sie nicht jedes Detail ihres Lebens, nur das, wovon sie möchten, dass andere es über sie wissen sollen – und das durch spezielle Filter.
Vergnügen oder verletzen sie? Es wäre einfach, den Medien die Schuld zu zuschieben, aber das wäre nicht richtig. Soziale Netzwerke sind zu Unterhaltungszwecken entwickelt worden, und um den großen Kommunikationsbedarf zu decken. Dennoch zeigt die Anwendung (Intensität, Häufigkeit, Dauer) manchmal das Gegenteil der gewünschten Ergebnisse. Es ist klar, dass in Fällen, in denen ein Kind viel Zeit in sozialen Netzwerke verbringt, es andere Bedürfnisse und Verpflichtungen seines täglichen Lebens vernachlässigt, wie z. B. die Notwendigkeit sich zu sozialisieren, schulische und persönliche Aktivitäten etc.. Die Auswirkungen von sozialen Netzwerken auf die Psyche eines Kindes können negativ sein, in einzelnen Fällen sogar katastrophal. Soziale Netzwerke können einen hohen Druck ausüben, aufgrund von Vorbildern, der enormen Informationsdichte, der gefälschten Nachrichten und der ständigen aggressiven Bombardierung mit Werbung. Heranwachsenden fehlt oft noch die entsprechende Reflexionsfähigkeit, um die Realität von der Virtualität zu unterscheiden.
Following – Fomo (oder Fear of missing out) ist ein Begriff der sich auf die Angst bezieht, „etwas zu verpassen, was gerade passiert” und ist durch die Nutzung der sozialen Medien entstanden. Die Menschen, die mit dieser Angst leben, haben ständig die Sorge, dass jemand anderes eine aufregende Erfahrung macht, von der sie ausgeschlossen sind. Dies führt leider dazu, dass sie lange online bleiben, um zu erfahren, was andere tun. So entsteht ein Teufelskreis, aus dem sie schwer wieder herauskommen. Es ist stressig, den Eindruck erwecken zu müssen, immer online zu sein, und sofort auf Nachrichten antworten zu müssen. Dieser Druck wird auch von vielen Erwachsenen wahrgenommen, teilweise auch schon von Kindern. Insbesondere junge Mädchen haben laut der Sozialwissenschaftlerin Kara Booker ein starkes Gefühl der Angst und des Drucks, das von den sozialen Medien ausgeht, weil Mädchen anfälliger für Vergleiche seien. Immer mehr „Freunde” oder „Follower” gewinnen zu müssen, kann einige Mädchen sehr unter Druck setzen.
Die digitale Community ist heute ein wesentlicher Bestandteil unserer Gesellschaft. Aber würden Sie jemals einem Fremden, den Sie auf dem Weg nach Hause treffen, Ihr Anliegen oder Ihre Interessen schildern? Würden Sie ihm anvertrauen, wie Sie Ihre Wochenenden gestalten, Ihre Pläne für die kommenden Sommerferien, Ihre Ziele für die nächsten Jahre oder die Orte nennen, die Sie mit Ihrem/r Partner/in besuchen möchten? Würden Sie ihm Fotos von persönlichen Momenten oder auf der Landkarte ihre Adresse oder die Adresse Ihres Arbeitsplatzes zeigen? In den sozialen Medien geschieht das, pausenlos, ohne dass Nutzende Einfluss darauf nehmen können, wer Zugriff auf Ihre Inhalte hat.
Praktische Tipps für eine sichere Nutzung der Sozialen Medien
Die folgenden Tipps helfen Ihnen dabei, ihre Sicherheit zu erhöhen und ihr Bewusstsein für die Gefahren im Internet zu schärfen:
- Nicht über soziale Medien anmelden
Sie sollten sich nicht über soziale Medien auf andere Websites anmelden, auch wenn es einfacher und schneller geht, als sich wieder mit einem neuen Passwort anzumelden. Vor allem Facebook bietet diese Anmeldefunktion für andere Websites und verknüpft damit viele verschiedene Dienste, um Daten zu sammeln.
- Keine persönlichen Daten angeben
Sie sollten keine persönlichen Informationen wie Alter, Wohnadresse, Schule, Standort angeben, die für Kriminelle von Interesse sein könnten.
- Kein Kennwort im Online-Profil angeben
Ihre Kennwörter sollten vertraulich aufbewahrt werden. Es ist kein Zeichen von Freundschaft, das Passwort zu teilen.
- Sichere und schwierige Passwörter wählen
Zu Ihrer eigenen Sicherheit sollten Sie regelmäßig Ihre Passwörter ändern. Informationen zum sicheren Passwort finden Sie unter „Datenschutz – sicheres Passwort“.
- Freundschaftsanfragen beachten
Freundschaftsanfragen von Fremden sollten nicht ohne Weiteres bestätigt werden. Eltern und Erziehungsberechtigte sollten sofort informiert werden, wenn eine unbekannte Person sich mit ihrem Kind in der Realität treffen möchte.
- „Freund*innen und persönliche Daten“
Wenn Sie eine Freundschaftsanfrage annehmen, sollten Sie wissen, dass diese Person Zugriff auf die persönlichen Daten Ihres Kindes hat, die in seinem Profil angezeigt werden, einschließlich Fotos und Kontaktinformationen.
- Blocken von unangenehmen Nachrichten
Wenn sie unangenehme Mails bekommen, oder im Chat belästigt werden, sollten sie diese Person aus der Freundesliste entfernen. Somit wird weiterer Kontakt und Transparenz im eigenen Profil geblockt.
- Posten heißt veröffentlichen!
Wenn ein Beitrag gepostet wird, wird er veröffentlicht. Überlegen Sie mit Ihrem Kind gemeinsam, ob es ok ist, wenn z.B. ein Lehrer oder die Großeltern diesen Beitrag sehen. Falls das nicht der Fall ist, sollte der Post nicht veröffentlicht werden. Auch Kommentare und Reaktionen auf Beiträge anderer, sowie auch das Reposten von Beiträgen sollten gründlich überlegt werden. Auch diese können von vielen gelesen und kommentiert werden.
- Tastensperre benutzen
Es ist ratsam, das Handy während einer Online-Verbindung nie geöffnet zu lassen. Bei Diebstahl kann dies zu einem großen Schaden führen.
- Nachtruhe!
Wird das Handy vor dem Schlafengehen benutzt, wird das Gehirn, auf Grund der empfangenen Informationen, aktiviert. Das Bildschirmlicht unterdrückt die Melatoninproduktion (ein Hormon, das den Schlaf-Wach-Rhythmus steuert)
Erfahrungen haben gezeigt, dass es hilfreich ist, dass Smartphone nachts „schlafen“ zu legen.
Z.B. auf einer zentralen Ladestation, die nicht in den Schlafräumen liegt.
- Pausenzeiten
Damit Sie und Ihr Kind zur Ruhe kommen können, ist es sinnvoll, Smartphone-Pausenzeiten zu vereinbaren, in denen die Familie kein Smartphone nutzt.
- Regelmäßig gemeinsam surfen
Bieten Sie Ihrem Kind an, gemeinsam zu surfen, das gibt Ihnen die Gelegenheit, die Online-Interessen Ihres Kindes kennen zu lernen und Einfluss nehmen zu können.