Fragenspeicher

Wo finde ich eine Einverständniserklärung für Fotos?

Im Internet sind Vorlagen für Einverständniserklärungen verfügbar. Dabei ist darauf zu achten, dass sie eindeutig formuliert ist (z.B. „Mit meiner Unterschrift willige ich ein, dass…“), den Verwendungszweck des Fotos enthält sowie die Rechte des / der Betroffenen auf Löschung, Auskunft und Widerspruch erwähnt.

Nun weiß ich aus Ihrem Film, wie ich ein sicheres Passwort erstelle. Aber wie verwalte ich meine Passwörter sicher und ist es ratsam, für jeden Account dasselbe Passwort zu benutzen?

Es ist nicht ratsam für alle Accounts dasselbe Passwort zu verwenden, denn haben Hacker dieses bei einem Angriff einmal herausgefunden, kommen sie damit in alle Ihre Accounts und können so einen noch größeren Schaden anrichten. Passwörter verwaltet man am besten offline, verklausuliert auf einem Stück Papier, oder z.B. auf dem Handy in einer „Passwort-Tresor“-App.

Wie kann ich meinem Kind ein gutes Vorbild in Sachen Onlinemediennutzung und im Umgang mit Computer, Smartphone und Co sein?

Reflektieren Sie ihren eigenen Gebrauch von Geräten und Onlinemedien! Nutzen Sie diese so viel wie nötig und so wenig wie möglich. Es gibt Apps, mithilfe derer man nachverfolgen kann, wie viel Zeit man z.B. mit welcher Handyfunktion verbracht hat, das kann helfen, einen Überblick über das eigene Nutzungsverhalten zu bekommen. Planen Sie strikte Offline-Zeiten ein und halten Sie sich auch daran, z.B. während der Mahlzeiten und vor dem Schlafengehen. Planen Sie Zeiten, in denen Sie sich als Familie mit analogen Dingen beschäftigen, wie einem Spaziergang im Wald, einem Picknick im Park oder einem gemeinsamen Brettspiel.

Was soll ich tun, wenn andere Personen Bilder meines Kindes online stellen, ohne mich vorher zu fragen?

Wenn sie nicht möchten, dass diese Bilder von ihrem Kind veröffentlicht werden, kontaktieren Sie zunächst die Person, die das Bild hochgeladen hat, und bitten um Löschung. Am besten, Sie setzen gleich eine Frist, innerhalb derer das Foto entfernt sein soll. Auch die Dienstanbieter, also z.B. soziale Netzwerke, sind verpflichtet, Fotos zu löschen, die rechtswidrig, also ohne Zustimmung, veröffentlicht wurden. Dazu müssen sie eine Möglichkeit bereitstellen, die Fotos unkompliziert zu melden. Sollte keine dieser Anfragen Erfolg haben, bleibt nur noch der Gang zur Polizei oder zu einer Rechtsvertretung. Wie viel diese unternehmen können, hängt aber auch davon ab, wie stark die Persönlichkeitsrechtverletzung ist.

Wie kann ich mein Kind am besten vor Cybermobbing schützen?

Zunächst ist es wichtig, mit dem Kind bereits frühzeitig über das Thema zu sprechen, am besten bevor es in sozialen Netzwerken unterwegs ist. Ein einfühlsames Gespräch über das Thema gibt ihrem Kind das Gefühl, in Ihnen eine*n kompetente*n Ansprechpartner*in zu haben, wenn es in eine schwierige Situation geraten sollte. Außerdem kann es die Scham und das Gefühl, allein davon betroffen zu sein, lindern, wenn die Kinder rechtzeitig wissen, dass es Cybermobbing gibt. Tauschen Sie sich mit ihrem Kind auch über eigene Online-Erfahrungen und Online-Fehler aus. Stärken Sie das Selbstbewusstsein und die Selbstwirksamkeit ihres Kindes! Besprechen Sie mit ihm, dass es angebracht ist, bei der Internetnutzung eine gesunde Portion Misstrauen zu haben und auf das eigene Bauchgefühl zu hören. Machen Sie ihm klar, dass im Internet die gleichen „Benimmregeln“ wie im echten Leben gelten sollten- und dass man sich strafbar macht, wenn man beleidigende oder bloßstellende Inhalte weiterleitet oder veröffentlicht. Üben Sie mit ihm Datensparsamkeit und Datensicherheit, aber auch Toleranz und Einfühlungsvermögen! Verkneifen Sie es sich, Medienverbote als Erziehungsmittel einzusetzen. Aus Angst vor Medienentzug versuchen Kinder häufig, mit Internetproblemen allein klarzukommen, und wenden sich dann nicht mehr an ihre Eltern.
Fragen Sie in der Schule an, ob es dort die Möglichkeit gibt, Präventionsprogramme für Cybermobbing durchzuführen.

Thema Internetpornografie- welche Auswirkungen haben die Bilder auf mein Kind?

Welche Auswirkungen der Konsum von Internetpornografie hat und wie stark diese sind, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Mädchen reagieren meist anders als Jungen, und auch die Beziehungserfahrungen, mit Liebespartner*innen, aber auch mit den Eltern, spielen eine große Rolle. Auch die eigene Persönlichkeit, das soziale Umfeld und das eigene Wertesystem haben einen Einfluss.
https://www.klicksafe.de/themen/problematische-inhalte/pornografienutzung/pornografie-im-netz/

Ich hätte gerne mehr Tipps, wie ich zum Thema Internetpornografie mit meinem Kind ins Gespräch kommen kann, z.B. über Beispielgeschichten.

Die Webseite www.ipus4family.eu bietet viele Hilfestellungen, um mit ihrem Kind zu diesem heiklen Thema ins Gespräch zu kommen, in sieben europäischen Sprachen. Dort gibt es viele Fallbeispiele aus verschiedenen europäischen Ländern sowie Tipps und Anregungen zum Philosophieren mit Kindern über verantwortungsvolle Mediennutzung.

Welche Online-Flirt-Apps gibt es? Mich würden die Namen interessieren, damit ich rechtzeitig aufhorche, wenn mein Kind davon erzählt.

Häufig von Jugendlichen genutzte Flirt-Apps sind z.B. Tinder (mit Facebook verbunden, einloggen ist nur mit fb-Profil möglich), Lovoo, Bumble (hier können nur Mädchen mit Jungen Kontakt aufnehmen, nicht umgekehrt), Badoo, Jaumo und Zoosk. Aber natürlich werden auch ständig neue Apps entwickelt, und man kann schwer vorhersagen, welche Apps in einem halben oder im nächsten Jahr angesagt sind. Daher ist die wichtigste Vorsichtsmaßnahme, im Gespräch mit ihrem Kind zu bleiben und sich selbst regelmäßig zu informieren.

Wie kann ich mein Kind vor Fake-News schützen?

Die Fähigkeit, einzuschätzen, ob eine Quelle glaubwürdig ist und eine Information kritisch zu hinterfragen, wird Informationskompetenz genannt. Sie ist eine Kernkompetenz, vor allem für Kinder und Jugendliche, die einen Großteil ihrer Informationen aus dem Internet bekommen. Diese Grafik des IFLA (https://www.ifla.org/publications/node/11174) bringt die einzelnen Schritte sehr schön auf den Punkt. Schauen Sie sich die Grafik doch einmal gemeinsam mit ihrem Kind an oder hängen Sie sie über dem Familiencomputer auf.

 

Warum verschicken Jungs „Dickpics“?

Ein Grund kann sein, dass sie einfach von sich auf andere schließen – da sie selber Nacktbilder von Frauen sehr erotisch finden, gehen sie davon aus, dass ein Bild ihres Genitals anderen Menschen ebenfalls gefällt. Es kann auch ein Zeichen von Unsicherheit sein: mit dem Foto gehen sie auf’s Ganze, überspringen längere Kontaktanbahnungen, die die Gefahr einer Abweisung vergrößern, und versuchen, mit „nackten Tatsachen“ zu überzeugen. Die bewusste Überschreitung von Grenzen gibt ihnen dabei ein Gefühl von Macht. Häufig versuchen Jungen auch, so ihre Männlichkeit auszutesten. Im Gegensatz zu einvernehmlichem Sexting bekommen Mädchen oder Frauen die Dickpics meist ohne ihr Einverständnis zugesandt. Damit ist es in Deutschland strafbar (unerlaubte Verbreitung pornographischer Schriften). Welche Reaktion auf das unerwünschte Bild jedoch am besten ist, hängt stark von der Situation und der Persönlichkeit der Empfängerin ab. Neben Ignorieren oder einer deutlichen Antwort besteht auch die Möglichkeit, bei der Polizei Anzeige zu erstatten, dazu sollte ein Screenshot des Chatverlaufs gemacht werden.